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Digital Hero: Wie HR zum Treiber der Digitalisierung wird

Digitalisierung wird angepriesen, geplant und versprochen – aber allzu oft finden sich Unternehmen und Mitarbeitende in der Situation wieder, dass sie eher widerwillig mitgezogen werden als dass sie die Entwicklung selbst vorantreiben. Neue Trends müssen erst verstanden, neue Tools ausprobiert werden: Es ist ein reaktiver Prozess. Besonders in Deutschland sind Unternehmen in dieser Hinsicht scheu und der Grad an digitalem Fortschritt im Vergleich zum Ausland in recht kümmerlichem Zustand. Wie schaffen wir es, in einer digitalen Zukunft die Führung zu übernehmen, statt hinterherzuhinken?
Es steht viel auf dem Spiel. Internationale Wettbewerbsfähigkeit ist eine Sache, doch besonders für HR steht auch die Attraktivität für Arbeitnehmer:innen im Mittelpunkt. Nur wer innovativ denken kann macht sich für Mitarbeitende und Bewerber:innen interessant und sichert auch seinen eigenen Standpunkt im Unternehmen – als Abteilung und als Person.
Die Gefahr, dass man sich dabei verrennt und dem neuesten Trend hinterherläuft, ist groß. Daher gilt die Devise: Es wird umgesetzt, was Sinn macht. Und dazu muss eine Frage am Anfang stehen und im Laufe der Umsetzung zur Auslotung genutzt werden:
Wozu ist digitale Transformation gut?
Digital zu sein ist kein Selbstzweck. Wird es als solcher behandelt, tappt man in die von Thorsten Dirks adäquat beschriebene Falle: „Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess.“ Es geht nicht (nur) darum, mit Anderen mitzuhalten, und erst recht nicht darum, neue Tools nur um ihrer Neuheit willen zu nutzen. Digitalisierung muss im Dienste der Unternehmensziele stehen. Sie soll keine zusätzliche Arbeit verursachen, sondern uns wichtige, aber repetitive Arbeit abnehmen; eine Stütze, damit wir mehr Zeit und Ressourcen haben, uns strategischen, kreativen und komplexen Aufgaben widmen zu können.
Wie bei jeder Neuerung muss hier der Inhalt im Vordergrund stehen, nicht die Mittel, mit denen diese Inhalte realisiert werden. Die beste Digitalisierung ist also eine, bei der das Digitalsein nicht auffällt, weil der Mitarbeiter gedanklich keine Zeit mehr mit dem Wie seiner Arbeit verbringt, sondern nur noch mit dem Was. Ist das nicht mehr der Fall, muss geprüft werden, ob die verwendeten Prozesse und Methoden noch zeitgemäß sind, und wenn nicht, muss schnell reagiert und angepasst werden. Das Unternehmen und die Mitarbeiter profitieren davon jetzt und in der Zukunft.
Welche Ziele sollten mit der Digitalisierung im Unternehmen erreicht werden?
Bei jeder HR-Aufgabe, von Recruiting bis Talent Management, schafft der digitale Wandel massiven Mehrwert. Das gilt vor allem dann, wenn Prozesse verschlankt, automatisiert und beschleunigt werden. Auch hier gilt die Devise: Digitalisierung ist Mittel zum Zweck, und zwar mit folgenden Zielen:
Reduzierung des Zeitaufwands für bestimmte Aufgaben
Kostenersparnis auf lange Sicht
Verringerung repetitiver Aufgaben für Mitarbeitende
Automatisierung und damit Skalierbarkeit von Prozessen
Zugang zu hilfreichen Tools, Fähigkeiten und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für mehr Mitarbeitende
Wie kann HR zum Treiber der digitalen Transformation werden?
Die Personalabteilung ist für die Förderung der Digitalisierung vielleicht besser ausgerichtet als manch anderer Unternehmensbereich. Warum?
In einigen Organisationen ist die Angst präsent, dass Digitalisierung den sozialen Kontakt ersetzt und das Arbeitsleben sozusagen entmenschlicht. Richtig verstandene digitale Transformation tut aber genau das Gegenteil: Sie ermöglicht Kommunikation und stellt sicher, dass der Mensch sich entfalten und seine Ideen schneller umsetzen kann. So können Arbeitsprozesse sich umso mehr an den Bedürfnissen einzelner Mitarbeitende orientieren. Als Business Partner des Top-Managements steht HR genau hier in der Verantwortung und kann mit seiner Kenntnis über die Dynamik und den Aufbau der Belegschaft wertvolle Informationen beisteuern und Handlungsempfehlungen geben.
Im Mittelpunkt steht nach wie vor die Frage nach dem Zweck: Hilft die digitale Transformation, auf die ich jetzt zusteuere, meinen Mitarbeitenden, besser zu arbeiten? Steht die Digitalisierung im Dienst der Ergebnisse, die unsere Unternehmensziele vorantreiben?
HR kann und muss Treiber der digitalen Transformation sein, denn die Optimierung der Arbeitskräfte – sie darin zu unterstützen, ihre beste Arbeit zu machen – steht hier von Natur aus im Mittelpunkt. Die Personalabteilung hat das Potential, dem gesamten Unternehmen zu zeigen, wie effektive Digitalisierung funktioniert und wo dabei der Fokus liegen muss. Das kann sie in folgenden Bereichen tun:
Bewerbung: Machen Sie den Prozess so schnell und einfach wie möglich, nicht nur für Kandidat:innen, sondern auch innerhalb ihres Unternehmens für alle, die an der Entscheidung beteiligt sind – z. B. durch Kollaborationstools
Onboarding: Mit einem guten digitalen Prozess müssen Sie nicht für jeden neuen Mitarbeitenden aufs Neue viel Zeit ins Onboarding investieren – z. B. mit Videos, die Unternehmen und Aufgaben erklären; auch vor dem ersten Arbeitstag als „Pre-Boarding“ möglich
Weiterbildung und Wissenstransfer: Finden Sie Wege, um Online-Schulungen schnell und einfach zu erstellen und es allen Fachexpert:innen zu ermöglichen, ihr Wissen zu teilen – z. B. durch eine gute E-Learning-Lösung wie SlidePresenter
Leistungserfassung: Verwalten und tracken Sie die Ziele und Kompetenzen Ihrer Mitarbeitenden zentral und erleichtern Sie Ihren Führungskräften das Einreichen von Leistungsbeurteilungen – z. B. mit einem Kompetenzmanagement-Tool wie Cornerstone On Demand
Interne Kommunikation: Gestalten Sie Ihre Botschaften so, wie sie bei Ihren Mitarbeitenden am besten ankommt, und ermutigen Sie durch persönliche Kommunikationen und leicht zugängliche, knappe Formate die Wahrscheinlichkeit, dass Sie gehört und verstanden werden – z. B. durch Videos und Präsentationen, die per Link oder in Ihrem Intranet geteilt werden können
In jedem Bereich lassen sich so Möglichkeiten finden, verstaubte Abläufe in einfache, schnell umsetzbare digitale Prozesse umzuwandeln, mit denen sich Effizienz, Loyalität, Leistung und Mitarbeiterzufriedenheit steigern lassen.
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Digitaler Wissenstransfer im Unternehmen
Die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden hängt maßgeblich davon ab, ob ihnen das Wissen, das sie für ihre Arbeit benötigen, zur Verfügung steht. Der digitale Wissenstransfer wird damit zum Erfolgsfaktor für Unternehmen.
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